Es ist schwierig

Die Pöppelparade ist in neuem Gewand wieder auferstanden! Aufgeräumter und jetzt mit Wortspiel sogar schon in der URL. 
Ich verkünde hiermit feier- und öffentlich meinen Vorsatz, jede Woche eine Beitrag zu posten. Das wird schwierig für mich, aber ich will es versuchen. Vermutlich werden deswegen die Beiträge kürzer und die Witze schlechter. Aber immer noch besser als gar nichts 
Um "gar nichts" geht es auch im ersten neuen, eher untypisch nachdenklichen Beitrag

Wir sind seit einer Woche mit der Familie im Urlaub. Anna und ich haben in der Zeit exakt 0 Spiele gespielt.

Ich hatte es mir so schön ausgemalt: die Kinder sind im Bett, Anna und ich können Abends entspannt noch ein oder zwei Spiele spielen. Ich habe sogar besonders sorgfältig Spiele für den Urlaub ausgewählt: 2-Spieler Spiele, max. 30 min Spielzeit, unterschiedliche Typen. Aber jeden Abend wir es später, bis die Kinder im Bett sind. Und Patchwork, 7 Wonders - Duel und Agricola - der Bauer und das liebe Vieh verbleiben eingepackt in der Tasche.

Ich habe auch keine großen Hoffnungen, dass sich daran etwas ändert.

Wenn man kleine Kinder hat, fehlt einem die Zeit für vieles, inklusive Brettspiele. Das es so kommen würde, war mir klar, bevor wir Kinder bekamen. Aber ich hatte unterschätzt, wie schwierig es für mich ist, damit umzugehen.

Es ist schwierig, nicht enttäuscht zu sein. Wenn die Kinder endlich um 21:30 Uhr im Bett sind. Wenn wir endlich Zeit haben zu spielen, und Anna sagt "ich gehe auch ins Bett, ich bin müde".

Es ist schwierig, sich schon wieder zu einer Partie Freitag zu motivieren, wenn man Abends alleine im Wohnzimmer sitzt.

Es ist schwierig, von all den neuen Spielen zu lesen in dem Wissen, dass ich sie höchstwahrscheinlich nicht spielen werde.

Es ist schwierig, die ungespielten Spiele in meinem Schrank zu sehen, die so speziell sind, dass ich kaum Gelegenheiten oder Mitspieler für sie finden werde - wann wird Anna Lust auf eine 3-Stunden Session Wir sind das Volk haben?

Es ist schwierig, bei Bastis Brettspiel-Marathons mitzuspielen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich nicht bei der Familie bin.

Es ist schwierig, mit einem Lächeln zum Brettspielabend zu fahren, wenn Anna schon wieder nicht mit zu den gemeinsamen Freunden kann.

"Es wird besser, wenn die Kinder älter sind", sagen Bekannte, die ältere Kinder haben. Das mag sein, aber es dauert noch so lange. Aber immerhin sehe ich schon Licht am Ende des Tunnels. Meine Tochter kann mittlerweile schon Spiele wie Leo muss zum Friseur und Stone Age Junior spielen. Und sie zieht mich regelmäßig bei Camel Up und Kniffel ab.

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