Meine Fresse was 'ne Messe (4)

Und weiter gehts mit Neuheiten, alten Weisheiten und Bosheiten von der Spielemesse 2015 in Essen. Mittlerweile ist sie schon lange genug her, sodass dieser Post hier Alleinstellungsmerkmal hat.

Seventh Hero

Von den Sieben hatten eine handvoll keine Zeit.
Beim Kartenspiel Seventh Hero ist der Name Programm - wer zuerst den siebten Helden vor sich auslegen hat, gewinnt. Jede Karte zeigt nicht nur einen von sieben verschiedenen Helden mit Wert von 1 bis 7 (aha!), sondern auch ein "Abenteuer". Die Anführungszeichen sich total berechtigt bei spannenden Abenteuern wie "spiele einen Helden mit Wert kleiner 5" oder "spiele einen Helden mit gerader Zahl". Und weil Helden was ganz besonderes sind, haben ihre Karten noch eine Sonderfähigkeit, die man nutzen kann, wenn man den Helden vor sich liegen hat. Aber wie kommen jetzt die Helden von der Hand auf den Tisch und vor die Spieler?

Die Antwort liegt auf der Hand: Eine Karte vom Nachziehstapel bestimmt, welche Helden man von der Hand auf die Reise schicken kann (das "Abenteuer"). Einen Helden schickt man also verdeckt im Uhrzeigersinn auf die Heldenfahrt. Jeder Spieler darf dann reihum entscheiden, ob er die Karte haben oder weiterschicken möchte. Nimmt man eine Karte, deckt man sie auf und fügt sie seiner Auslage hinzu. Sollte man die Karte aber schon haben, beschuldigen sie sich gegenseitig der falschen Identität und machen so viel Aufruhr, dass man beide rausschmeißen (also abwerfen) muss. Kommt ein Held wieder beim Ursprungsspieler an, MUSS dieser ihn nehmen.

Zwei Helden für auffe Hand.
Das ganze führt zu interessanten Abwägungen: Kommt eine Karte bis zu mir durch oder schnappt mir jemand anderes sie weg? Ist die verdeckte Karte hilfreich oder will einen der Mitspieler reinlegen? Ich muss diese eine Karte spielen, die schlecht für mich ist. Wie kann ich die anderen dazu bringen, sie aufzunehmen? Ähnlich wie bei Love Letter entstehen aus wenigen Regeln und Spielelementen schnell Mindgames und Bluffs. Man freut sich über gelungene Winkelzüge und über von den Mitspielern angebissenen Ködern. Nicht ganz so elegant wie Love Letter, aber hat uns trotzdem Spaß gemacht.

Ich frage mich nur, was die Helden dazu bewegt, bei den anderen Spielern zu bleiben. Wird ihnen eine Verbeamtung mit attraktivem Pensionsplan angeboten? Freibier von der vollbusigen Schankmaid in der örtlichen Taverne? Überstundenausgleich? Oder wollten sie bei ihren Heldenfreunden nur kurz auf ein Bierchen vorbeischauen und sich dann hängen geblieben?

Shark Alarm!!!

In diese kleine Packung passte nur wenig Spielspaß hinein.
Weiter ging es mit einem weiteren Bluffspiel. In Shark Alarm!!! spielt man verdeckt Karten vor sich aus, die entweder Haie oder Delfine zeigen. Ziel ist es, am Ende entweder 7 Define oder 3 Haie  mehr als jeder Gegner offen vor sich liegen zu haben. Ist man an der Reihe, kann man entweder eine weitere Karte verdeckt ausspielen oder eine verdeckte Karte aufdecken. Hat man einen Hai aufgedeckt, kann man als dritte Option mit diesem "auf Jagd" gehen und eine verdeckte Karte des Gegners aufdecken. Ist es ein Hai, läuft dieser über (Gruppendruck unter Haien). Ist es ein Delfin, jagt der eigene Hai hinterher und zur Auslage des Gegners.

Das wars. Shark Alarm!!! spielte sich schnell, allerdings auch ohne jegliche Spannung. Wir konnten nicht sehen, wie man irgendwie taktieren oder bluffen sollte. Ist vielleicht für Grundschulkinder witzig, für uns nicht. Aber die Haie und Delfine sehen nett aus.

Krosmaster Arena

Das Spiel sieht echt gut aus.
Unsere nächste Station lockte mit Chibi-Figuren, Farbexplosionen, 3D-Hindernissen und einem Nachbarstand, an dem ein Cosplaymädel ein Manga-Spiel mit Schlüpfern vorstellte (wer als erster das Spiel errät, bekommt einen tollen Preis!*). Uns war das aber zu schlüpfrig (sorry...) und wandten uns Krosmaster Arena zu, dem MOBA unter den Brettspielen. Jeder hat eine Reihe von niedlichen Manga-Mäuschen mit tödlichen Angriffen und Sonderfähigkeiten. Reihum bewegten wir unsere Figuren über das Spielfeld und würfelten, wenn wir uns angriffen oder verteidigten.

Mehr haben wir leider nicht machen dürfen, weil wir nur die Demo-Version gespielt haben. Die Charakterkarten strotzten vor Sonderfähigkeiten und Effekten, die ein spannendes und facettenreiches Taktikspiel versprachen, in dem sich jedes Figürchen anders spielt und man clever die Synergien seiner Charakter ausnutzen muss. Auf all das mussten wir in unserer Demo verzichten. Die Figuren machen wirklich eine Menge her, aber sie in einem Überraschungsei zu finden, wäre spannender gewesen als unsere von uns vorzeitig beendete Demorunde.

Krosmaster Arena ist bestimmt toll. Wir konnten uns leider kein Urteil dazu bilden.

Alles gesagt - also halt noch ein Bild meines Tag Teams.

Das soll für heute genügen. Wer bis hierhin tapfer durchgehalten hat, schafft auch bestimmt bald noch den letzten Teil des großen Pöppelparade Messe-Spektakels!

* Tollheit des Preises kann von Wunschvorstellung abweichen

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