Überraschungskiste! (3)


Nach dem durchschlagenden Erfolg der ersten "Überraschungsleihkiste", durfte eine Wiederholung nicht ausbleiben. Ein Zufall, aber die zweite Kiste kam fast auf den Tag genau ein Jahr später an als die erste - dies wird wohl die erste jährliche Pöppelparadentradition!
Der spannende erste Moment, was liegt wohl diesmal in der Kiste?
Die neuen Leihspiele, ordentlich sortiert.

Wieder eine bunte Mischung, insgesamt im Schnitt an ein jüngeres Publikum gerichtet. Das war zu erwarten, da die Kategorie sich "Familienspiele" nannte. Nicht gespielt haben wir "Wizard Junior", eine Variante des bekannten Spiel Wizard, die sich aber nur ab 3 Personen spielen lässt.

Also ging es los mit dem total unbekannten "Mimikri".
Mimikri, bunt und wild.
 Ein bunter Kasten, dadrin enthalten ein Stapel Karten und ein spiegelähnliches Gerät. Vom Aufbau und Design erinnert alles stark an Memory, und ähnlich gestalten sich auch die Regeln. Von einem Stapel Karten am Rand
Die gezogene Papageienkarte...
zieht man eine und legt sie in das Spiegelgerät. Das sich nun ergebende Bild aus 50% Karte und 50% Spiegelung muss nun in den ausliegenden Karten gesucht werden. Eine kleine Challenge ergibt sich dadurch, dass man jede Karte auf 4 Wegen einlegen kann, jeweils um 90° gedreht. Hierbei entsteht jedesmal ein anderes Bild. Räumliches Vorstellungsvermögen ist also durchaus notwendig, ebenso sollte man sich merken, welche Kombinationen schon weg sind, sonst verliert man einen Zug. Besonders spannend spielt sich das ganze nicht, nach einer Runde (die ich verlor, männliches räumliches Vorstellungsvermögen verliert wohl wegen männlicher Farbenblindheit) verschwand das Spiel wieder in der Kiste, bereit zur Rücksendung.

...in das Spiegelgerät gelegt, in einer von vier Möglichkeiten...
...sollte nun einen passenden Schmetterling ergeben.
















Daher ging es direkt an das zweite Spiel mit dem tollen Namen "Ab in die Tonne".


Es sieht nach Kinderspiel aus, und ähnlich spielt es sich auch. In eine Papptonne müssen abwechselnd Plastikteile geworfen werden, bis etwas herausfällt, dann ist das Spiel zu Ende. Dadurch gibt es gewisse Spannung und auch Schadenfreude, wenn etwas schiefgeht.
Die Milchtütenstapeltechnik
Ein wenig Taktik kommt auch noch ins Spiel, jeder Spieler hat einen Stapel Karten mit Zahlen drauf. Diese geben die Zahl an Teilen an, die man in dieser Runde in den Eimer werfen will. Spielt man also die 5, muss man 5 (gleiche) Teile hineinwerfen. Jedes Teil verhält sich ein wenig anders, die Milchtüten sind groß, aber stapelbar, die Konserven rund und stapelbar, die Apfelreste am kleinsten. Schnell kristalliert sich aber die "Milchtüten auf die Ecken legen"strategie heraus, die dazu führt, dass man relativ locker alle Teile in der Tonne unterbringen kann. Man kann natürlich versuchen, es dem anderen möglichst schwer zu machen. Insgesamt ist das Spielkozept durchaus spaßig (und hätte sicherlich Potential in der Kategorie "Partyspiele für Betrunkene"), aber zu leicht. Mit ein paar zusätzlichen, möglichst unpraktisch geformten Teilen könnte man es entsprechend erschweren und dann auch noch längerfristig Spaß haben. Also Kategorie "nett, wird aber eigentlich nicht gebraucht".
Die Flaschenstecktechnik
















Auf zum dritten Spiel, wieder in einer kindgerechten Verpackung: Auf die Nüsse! (Nach der Terminologie dieser Webseite wäre der korrekte Titel nun "Auf die Nüsse!!"
Auf die Nüsse!!!
Dieses Spiel überraschte, es hatte weitaus mehr Tiefgang, als es die Verpackung vermuten ließ. Es handelt sich um ein "Press your luck" spiel, also ein Spiel, in dem es auf Würfelglück ankommt, aber auch darauf, im richtigen Moment aufzuhören. Es zieht den Reiz aus der Fragestellung "Würfel ich noch einmal und setze 6 statt 5 Eichhörnchen, oder ist das Risiko zu hoch, alles zu verlieren"? Enthalten im Spiel sind also logischerweise 2 Würfel, ebenso einige nett designte Eichhörnchen-holzpöppel in Spielerfarben, dazu Karten mit Nüssen und Verstecken.

Der Spielplan ist in unterschiedliche Boxen unterteilt, begonnen wird unten am Baum. Der Spieler würfelt und stellt ein Eichhörnchen auf das Feld mit der gewürfelten Zahl. Dies darf er beliebig oft wiederholen, bis er eine Zahl würfelt, die schon mal da war - in dem Fall verliert er alle bis dahin gesetzten Eichhörnchen. Hört er rechtzeitig auf, werden die Eichhörnchen in die entsprechende Box gesetzt. Danach darf man Eichhörnchen entfernen, um eine Nuss aus der Box zu nehmen. Entfernt man keine, wandern die Eichhörnchen eine Box höher. Das hat den Vorteil, dass sie von hier nun Zugriff auf mehr als eine Nuss haben, bis die Eichhörnchen ganz oben im Baum die Auswahl aus allen haben. So kann man sich gezielt "Wunschnüsse" schnappen. Dies ist wichtig für die spätere Wertung. Nüsse, die gesammelt werden, steckt man in eigene "Verstecke". In ein Versteck dürfen nur gleiche Nüsse. Ist die vom Versteck vorgegebene Zahl Nüsse erreicht, sind die Nüsse gesichert und bringen Siegpunkte. Solange die Nüsse nicht gesichert sind, können sie noch geklaut werden, und zwar immer dann, wenn der Gegner Eichhörnchen auf dem Feld mit der "7" platziert. (Ein Nussräuber, fast wie der Räuber bei einer 7 bei Siedler von Catan...). Insgesamt macht das Spiel durchaus Spaß, man wägt seine Chancen ab, ärgert sich entsprechend, wenn man sein Glück überreizt. Ein guter Lückenfüller für einen längeren Spieleabend, auch in einer "erwachseneren" Runde.



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