Vorweihnachtlicher Spiele-Marathon (1) - Lords of War!

Besinnliches zum Fest der Liebe Hiebe
Gespielt am: 22.12.2014
Mit: Basti

Endlich Urlaub, endlich wieder Zeit für den traditionellen Spiele-Marathon! Den letzten hatte ich krankheitsbedingt verpasst, von daher begann für mich Weihnachten dieses Jahr schon 2 Tage früher. Wir konnten leider nur einen Tag lang spielen aufgrund diverser anderer bewährter Traditionen wie "Weihnachts-Gänseessen", "Weihnachts-Fußball", "Weihnachts-nicht-im-Kaisereck-sondern-in-diesem-anderen-Lokal-da-ja-genau-das-mit-dem-Kicker-Treffen" oder "zu Hause übernachten".

Trotz der großen Spieleranzahl ging es los mit dem 2-Spieler Schlachtfest Lords of War. Weil wir noch auf die anderen warteten, führte Fabrice Basti und mich in seine neueste Anschaffung ein. Witzigerweise kamen alle just in dem Moment, als wir mit dem Spiel begonnen hatten, so dass alle auf uns zwei Kriegsfürsten warten mussten.

Meine Lieblingskarte
Bei Lords of War handelt es sich nicht um eine zweitklassige Metalband aus den Achtzigern, sondern um ein Kartenspiel, in dem sich Fantasyrassen die Köpfe einschlagen. Dies passiert, indem man seine Karten auf einem 5x7 Falt-Schlachtfeld platziert. Jede Karte attackiert bestimmte Nachbarfelder und besitzt einen Verteidigungswert. Hat man genügend Angriffspunkte auf eine Karte konzentriert, ist diese besiegt und man kann sie als Throphäe vom Feld entfernen. Wer am Ende genügend gegnerische Karten oder 4 Kommandanten - besonders starke Karten - besiegt hat, wird vom Lord zum God of War. Garniert wird dies durch verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen Karten und diverse Sonderfähigkeiten wie Fernkampf.

Ich hatte nach der Erklärung einen taktischen Kampf um die besten Positionierungen auf dem Schlachtfeld erwartet, voller Finessen, clever verzahnten Verteidigungsstellugen und der Suche nach der perfekten Stellung, um auch noch den letzten Angriffspunkt optimal nutzen zu können - quasi Fantasy-Schach-Light oder Neuroshima Hex für Normalsterbliche). Leider beschränkte sich unser Spiel hauptsächlich darauf, eine Karte zu wählen, mit der ich eine gerade vom Gegner gespielte Karte entfernen kann. Die Position auf dem Spielfeld spielte fast keine Rolle. Ich hatte relativ früh meine mächtigen Karten gezogen, und nachdem sie auf dem Spielfeld waren, konnte Basti immre nur noch eine Karte ins Spiel bringen, die sofort wieder von mir rausgekickt wurde. Trotz dieser klaren Überlegenheit dauerte die Partie noch lange, weil man erst bei 20 entfernten Karten gewinnt - sehr zum Unmut der Wartenden.

Die Spielidee hat Potential, aber Lords of War konnte trotz verzweifelter Lobpreisungen durch Fabrice weder Basti noch mich überzeugen. Vielleicht konnte ich sie noch nicht erkennen, aber mir fehlte die taktische Tiefe: kein vertrackter Stellungskampf auf dem Spielfeld, kein cleveres Absichern der eigenen Karten, kein geschicktes Attackieren der Schwachstellen der gegnerischen Verteidigung. Stattdessen war fast immer offensichtlich, welche Karte der beste Zug ist - oder dass man nur Müll auf der Hand hat und deswegen nichts ausrichten kann.

Ich fände das Spiel interessanter, wenn man besser planen könnte. Zum Beispiel könnte man mit mehr Karten auf dem Feld starten. Außerdem fände ich kleinere Kartendecks interessant. Die Karten variieren sehr in ihrer Stärke und ihren Eigenschaften, so dass man nur abschätzen kann, welche Karten (und damit Aktionsmöglichkeiten) noch kommen.

Die Analogie zur zweitklassigen Metalband aus den Achtzigern charakterisiert Lords of War sehr gut: lauter nicht zielführendes Gefrickel (belanglose Gitarrensoli vs. eine der ausnahmslos nutzlosen Karten ausspielen), viel zu lange Songs Spiele ohne Anspruch und Ambition und das ganze verpackt in kitschigem 08/15 Fantasy-Artwork.

Zum Glück haben wir damit die obligatorische Gurke des Tages bereits direkt zu Beginn erledigt und es geht besser weiter!

2 Kommentare:

  1. Also soooo schlimm wars auch nicht..hat schon Potential, wenn man die Karten etwas kennen würde..hab mich bestimmt einfach nur zu dumm angestellt;-)

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  2. Jetzt habe ich es: Frank findet aus Prinzip alle guten Spiele schlecht und umgekehrt. ;-)

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